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Nystol hat seine Sicht auf das GPS-Festival beschrieben und uns gleich nach dem Ende des Festivals geschickt. Und weil ja manches mit Abstand auch ganz gut betrachtet ist und weil Nystol detailiert von den Geocaching-Masters zu berichten weiß, haben wir ihn gebeten, den Text veröffentlichen zu dürfen. Danke dafür.

Zur Info: Hier werden die Cache-Ideen, die bei den Masters verarbeitet wurden, explizit erklärt.

GPS – Festival ein netter Versuch

Das Wort „Versuch“ wird in diesem Text noch häufiger vorkommen, somit wundert euch nicht wegen der vielen Wiederholungen.  Dass ich beide Tage des Festivals besucht habe, ist im großen und Ganzen die Schuld von Jake_de.  Er hatte eine Wildcard für das Geocaching-Masters gewonnen und da ihm noch ein Teilnehmer fehlte hatte ich das Glück mitzukommen.

Tag eins fing eigentlich ganz verheißungsvoll an, wir bekamen jeder eine prall gefüllte Tüte mit Ausrüstungsgegenständen und Werbeartikeln in die Hand gedrückt, die wir zum Großteil auch für das Masters brauchten. Abgesehen von den Werbeflyern waren das : 1x LE-Eventcoin, 1x Garmin Taschenmesser, 1x Kugelschreiber,1x Getränk, 2x Powerbar-Fruchtgummi, 1x Schlüsselband und eine Geocaching-Masters-Keycard.
Mit diesen Gegenständen ausgerüstet ging es an den Start der Masters-Qualifikation.  Bei dieser Qualifikation ging es darum möglichst schneller einen Parcours mit drei Stationen zu bewältigen.

Station 1 war eine Auswahl von 4 echt schönen Dosen, die es zu öffnen galt. Jede dieser Dosen hatten ein andere Art des Verschlusses und die waren das Highlight der Qualifikationsrunde

Denn an Station 2 bekamen wir einen Zettel mit der Aufschrift:

Spiegelzahl

262°

1025m

Nun sollte es eigentlich nicht schwer sein dieses Rätsel zu lösen, oder ??

Natürlich, die Antwort ist:

Spiegelzahl

265°

1052m

OK,OK ich habe die Lösungshilfe der freundlichen Mitarbeiterin vergessen:

„Spiegelt alle Zahlen die man spiegeln kann, z.B. wird aus einer 2 eine 5 und die 6 kann man ja auch spiegeln……“

So, nun sollte euch die Antwort doch klar sein oder ?

Nein, immer noch nicht?

Uns auch nicht. Somit sind wir auch gut und gern 4km Umweg gelaufen bis wir dann doch mal die Station 3 gefunden haben.

Station 3 war recht einfach, in mitten einer verwilderten Fläche saß eine freundliche Mitarbeiterin, die uns die Aufgabe gab:

„Findet zurück zum Start und läutet die Glocke.“

Nachdem wir zurückgefunden hatten, wir kannten uns ja in Essen nun recht gut aus, mussten wir noch ein kleines Worträtsel lösen und waren mit der Qualifikation fertig.

JUHU, ob das gereicht hat? Wir haben nun mal doppelt so lange gebraucht wie die anderen und da die Qualifikation nun mal auf Zeit ging waren wir schon ein wenig gespannt.

Mehr als gespannt waren wir aber sauer auf die freundliche Mitarbeiterin an Station 2.

Bis zur Bekanntgabe der Ergebnissen habe ich die Zeit genutzt mir das Gelände anzuschauen und ein paar der gelegten Dosen zu bergen.

Das Gelände ist der Wahnsinn, wer die Zeche Zollverein noch nicht besucht hat sollte sich die Zeit nehme es nachzuholen, es lohnt sich.

Die Festival-Caches jedoch waren nur zum Teil interessant, teilweise lieblos angepinnte Dosen mit einfachen Zettel als Logbuch waren nicht der Hit.

Um 17:30Uhr hatte die Spannung nun ein Ende, die Verkündung der Finalplätze.

Alle Teams sind weiter!!!

Da haben wir aber Glück gehabt. (Wissen sollte man jedoch, das 15 Finalplätze zur Verfügung standen, aber nur 10 Teams gestartet sind)

Nichtsdestotrotz waren wir ein bisschen stolz im Finale zu sein. Nicht nur, dass wir im Gegensatz zu vielen anderen Teams alle Dosen an Station 1 geöffnet haben, sondern wir hatten auch nur knapp 20 Minuten länger gebraucht um die doppelte Strecke zu laufen als das Team vor uns mit der regulären Strecke.

Das war Tag 1.

Im großen und ganzen war es ein gelungener Tag eins, denn die Organisatoren von sportfaktor haben ohne großartigem Vorwissen eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, die zwar voller Fehler, aber im Ganzen doch stimmig war. Sie haben als Newbie versucht, eine Messe für „alte Hasen“ zu machen, dass das zu Fehlern führt sollte jedem klar sein.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Finales.

Wir haben wieder einen Tüte mit Ausrüstungsgegenständen bekommen, die wir speziell fürs Finale brauchten.

1x Handtuch

1x Maßstab

1x Die „Fibel“ von Markus Gründler

3m Rebschnur

1x Strohhalm

1x Leih-Taschenlampe von Zweibrüder

Und wieder sollten wir einen Multi lösen, nur diesmal hatte er es echt in sich.

An Station 1 mussten 2 von uns in ein Boot und in 2,5m Tiefe ein paar Gegenstände angeln um eine Bonuszahl zu erhalten. Während die anderen 2 ein „mittelschweres“ Rätsel lösen mussten um die nächsten Koordinaten zu ermitteln.

Bei Station 2 wurde in einem kleinen Raum die Wände mit Barcodes voll geklebt und man musste sowohl die nächsten Koordinaten als auch eine Bonuszahl finden.

An Station 3 galt es körperlichen Einsatz zu zeigen. Ein Teilnehmer wurde in ein Klettergeschirr eingehakt und auf ca. 6 m Höhe gezogen. Dann musste er sich ausklinken und wie ein Pendel schwingen. Beim schwingen hat er dann Filmdosen geworfen, die unten gefangen werden mussten. Ziel war es 5 Dosen zu fangen.

Station 4 war an den alten Transformatorhallen der Kokerei angebracht und war im Eigentlichen eine „Abzähl“-Station.

Mit den Zahlen der 4 Station konnte man eine Position von Station 5 bestimmen. Dort angekommen bekam man eine SMS die die nächsten Koordinaten enthielt, leider verschlüsselt.

(Die Verschlüsselung war gar nicht so schwer, wenn sich dort nicht schon wieder ein Fehler eingeschlichen hätte. Eine Null ist eine Null und kein „O“ )

Station 6 hingegen war schön, nachdem man (ich glaube) sieben Stockwerke hoch sprinten musste, sollte Einer mit einem Luftgewehr schießen und die anderen sollten einen Bildausschnitt der Umgebung finden und diesen Ort anpeilen.

Station 7 war der angepeilte Ort, an dem man wieder eine SMS entziffern musste, diesmal vollkommen korrekt.

Station 8 und somit die letzte Station sollte einen Nachtcache nachahmen.

Man sollte, was jedoch nicht erklärt wurde, in einem dunklen Raum eine Zahl finden die auf einem Reflektor steht. Als erstes sollten wir an Hand einer blinkenden Lampe die Zahlen für ein Vorhängeschloss herausfinden das die Eingangstür verschlossen hielt, dies war aber leider nicht möglich, da die Schaltung der Lampe hin und wieder Aussetzer hatte und somit blinkte wie sie wollte.

Nachdem wir die richtigen Zahlen durch die Mitarbeiter bekommen hatten gingen wir in den Raum und fingen an zu suchen. Reflektoren gab es da genug, und alle mit handgeschriebenen Buchstaben.

Schade nur, das hier eine Null gesucht wurde, die aussah wie ein „O“. Das „O“ hatten wir schnell gefunden (in einer Steckdose mit Klappe) nur wir haben es halt als „O“ gelesen und nicht als Null.

Auch hier wurde uns durch die Mitarbeiter geholfen, die Null sei doch eindeutig eine Null und wir hätten unsere Bonuszahl.
SUPI!, nur leider konnte man auch ein „W“ als drei und ein „V“ als Eins interpretieren (Wenn schon Handschrift, dann bitte eine saubere).

Ab zum Ziel/Start und Glocke läuten.

Am Ziel angekommen, waren wir mit unsere Zeit eigentlich ganz gut zufrieden (unter 2Stunden).

Von da an hieß es warten bis zu Siegerehrung.

Da meine drei Mitstreiter keine Zeit mehr hatten und dringend nach Hause mussten habe ich allein gewartet und mir die Zeit mit ein paar Dosen vertrieben.

Um 16:30Uhr war es nun soweit, Bekanntgabe der Zeiten.

Die Schnellsten waren aber nicht gleichzeitig auch die Sieger. Nein, durch die Zeiten wurde nur ermittelt in welcher Reihenfolge die Finaldose (ein Safe) geöffnet werden durfte.

Mir persönlich hat die Idee gefallen, leider hat es das „schnellste“ Team aber nicht geschafft den Safe zu knacken und somit war die ganze Anstrengung für die Katz.

Erst das dritte Team hat es geschafft die „Dose“ zu öffnen. Somit wurden die Dritten Erster und die Ersten fielen auf Platz 2 zurück.

Noch einmal ein herzlichen Glückwunsch an die Gewinner von mir, und viel Spaß mit euren neuen 550er von Garmin.

Im Großen und Ganzen war es eine gut gemachte Veranstaltung die versucht hat, das Thema Geocaching einer breiten Masse zugänglich zu machen.

Dies ist zum Teil wunderbar gelungen, Menschen die noch nie gecacht habe wurden hier langsam an das Thema herangebracht und mit Führungen und Informationen unterstützt.

Für „Profis“ und „alte Hasen“ war es leider eine Veranstaltung die mit Fehlern gespickt nicht das halten konnte, was sie vorher lauthals verkündet hat.

SCHADE

Einige Fehler im Detail:

Die ausgearbeiteten Caches waren zwar zum Teil schön versteckt, werden aber nicht alle frei geschaltet.

Der freundliche Moderator hatten leider keine Ahnung wovon er redet, bis zum Schluss hieß es „Geocoaching“

Die versprochen Preise beim Geocaching-Masters wurden in letzter Minute noch geänder, somit war der 2 Preis kein Hotelgutschein im Wert von 1000€, sondern 4 Taschenlampen der Firma Zweibrüder (Hokus Fokus), Platz 3 bekam eine Sonnenbrille von Alpina und die „restlichen“ Preise waren Werbeartikel der ausstellenden Firmen.

Ich möchte das Event auf keinen Fall schlecht reden, wie gesagt war es ein netter Versuch und ging auch meiner Meinung nach in die richtige Richtung. Die schlecht Vorbereitung und die schlechte Informationspolitik haben viele abgeschreckt und so fehlten nun mal die Besucher (Kunden) für die Ausstellung und das Masters

Für das nächste Jahr wünsche ich mir, daß man das Event als das ankündigt, was es in meinen Augen auch war, ein „Geocaching-Messe“ mit Rahmenprogramm.