Seite auswählen

Verstecken

Wie man meinem Profil (Silator) leicht entnehmen kann, bin ich immer noch Owner von zwei Caches in Dalian. Zwei andere jedoch habe ich nach jeweils zwei Rettungsversuchen aufgegeben. Caches haben es in China wirklich nicht leicht, wenn sie könnten, sie würden nach Deutschland kommen. Und das hat mehrere Gründe. Der wichtigste: Es gibt überall Menschen. Ich hatte nicht den Eindruck das China vor Menschen überquillt, aber es gibt einfach keinen Ort, an dem man keinem Menschen begegnet. Während man in Deutschland 10 Minuten mit dem Auto fährt und dann in einem einsamen Wald spazieren kann, gibt’s es in China kaum Wälder. Und selbst wenn man einen solchen Ort findet, wie bei GC2JFD0 (siehe nächster Abschnitt), gibt es immer jemanden der ein Auge auf das Gelände hat. Sei es um Waldbrände zu verhindern, sei es um Holzdiebstahl zu verhindern, oder um den Holzdiebstahl von dort zu organisieren.

Shenyang. Einwohner 3 500 000 - Caches 0

Shenyang. Einwohner 3 500 000 - Caches 0

In den Städten sind darüber hinaus Heerscharen damit beschäftigt Plastikmmüll zu sammeln und zu verkaufen, entweder im Auftrag der Stadt oder auf eigene Faust. Mann kann sich vorstellen, dass Menschen deren Auskommen vom Finden und Verkaufen von Plastik abhängt nicht viel Wert auf eine noch so nette Stashnote geben.

Eine weiterer Grund ist die Unbeständigkeit in der Umgebung. In Deutschland kann man Verstecke in Gebäuden anlegen, welche seit zehn Jahren leerstehen, und kann einigermaßen sicher sein, dass solche Gebäude noch weitere zehn Jahre stehenbleiben. In China werden stellenweise Gebäude abgerissen, welche erst vor zehn Jahren errichtet wurden. Nichts, was man sieht, ist alt. Nichts ist von Bestand. Wer Lust hat kann mal einen Blick auf 38°54.700 N 121°42.200 E werfen. (Das war schon was, mal alle drei Stellen der Ost-Koordinate zu benötigen). Auf alten Karten (alt bedeutet zwei Jahre) und auf den Panoramio-Fotos ist ein ausgedehnter Park zu erkennen, und ein Gelände welches dem südlich angrenzenden gleicht. Inzwischen sind die Hügel abgetragen und nördlich im Meer wieder aufgeschüttet worden.

Dalian

Dalian

Man braucht nicht weiter erwähnen, das ein eventuell versteckter Cache dies unter keinen Umständen mitgemacht hätte. Dies ist, auch für chinesische Verhältnisse ein krasses Beispiel, aber trotzdem werden ständig ganze Straßenzüge eingebnet und neu hochgezogen. Und Dank der wenig transparenten vorgehensweise weiß man nie genau wo es als nächstes losgeht.
Während am Stuttgarter Hauptbahnhof also getrost noch ein Cache platziert werdern kann, würde ich das beim Bahnhof in Beijing eher nicht riskieren.